Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den Nachrichtenrepertoires der Bevölkerung
MP 12/2025
Über Kontinuität und Wandel von Nutzungsverhalten und Vertrauen
Eine Analyse der für Deutschland erhobenen Daten des Reuters Institute Digital News Surveys von 2018 bis 2024 zeigt, dass es in der internetnutzenden Bevölkerung ab 18 Jahren eine Entwicklung hin zur Nutzung schmalerer Nachrichtenrepertoires zu beobachten ist. Deren Verbreitung nahm in diesem Zeitraum um 13 Prozentpunkte zu, während immer weniger Befragte auf ein breites Nachrichtenrepertoire zurückgreifen (-14 %-Punkte).
Als schmalere Nachrichtenrepertoires wurden diejenigen Repertoires identifiziert, die bis zu zwei On- oder Offlinequellen umfassten. Breitere Nachrichtenrepertoires beinhalteten hingegen mindestens fünf Nachrichtenangebote. Die Forschenden unterschieden zudem, ob öffentlich-rechtliche Nachrichtenangebote Teil des jeweiligen Repertoires waren oder nicht.
Das abgefragte allgemeine Nachrichteninteresse ist binnen der sieben betrachteten Jahre mit Blick auf die vier Nachrichtenrepertoires wie auch die Gesamtheit der Befragten tendenziell zurückgegangen.
Online-Nutzerinnen und -Nutzer, die ein großes Nachrichteninteresse mitbringen und ein breiteres Spektrum an Quellen nutzten, konsumierten am ehesten auch Nachrichten über die Sozialen Medien. Menschen mit einem breitem Nachrichtenrepertoire kommentierten und liketen außerdem eher Beiträge im Internet als solche mit schmalem Repertoire, so die Studienergebnisse. Ein Zusammenhang zwischen der Nutzung öffentlich-rechtlicher Nachrichten und der Nutzung von Nachrichten in Sozialen Medien zeigte sich hingegen nicht.
Das Vertrauen allgemein in Nachrichten war bei Personen, deren Repertoires öffentlich-rechtliche Angebote enthielten, höher als bei jenen, die solche Angebote nicht nutzten.
Weitere Ergebnisse finden Sie im Beitrag von Sascha Hölig, Hannah Immler und Nina Nevermann.
Zusammenfassung
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